Eine Freundin arbeitet zurzeit als Lehrerin für Flüchtlingskinder. In dreimonatigen Kursen soll sie ihnen grundlegende Deutschkenntnisse beibringen, damit sie danach am normalen Unterricht teilnehmen können. Die Unterrichtsräume befinden sich in einer Schule für psychisch kranke Kinder. Sie erzählt, dass die Flüchtlingskinder und die kranken Kinder völlig unterschiedlich sind. Die kranken Kinder sind ruhig. Manche sind depressiv, manche autoaggressiv, manche haben schon einen Selbstmordversuch hinter sich. Während die Flüchtlingskinder, von denen viele aus dem Krieg in Syrien kommen, eine unglaubliche Energie hätten. „Ja, die sind traumatisiert, aber diese Energie!“ „Und“, fügt sie hinzu, „zum Glück sind die Familienstrukturen noch intakt – wenn es auch patriachale Strukturen sind.“