Viele Bilderbücher entfalten für mich einen geheimnisvollen Sog. Dabei spielt ihr künstlerische Wert keine Rolle. Sie können ruhig kitschig sein, wichtig ist nur, dass sie wenig zeigen. Wimmelbücher beispielsweise funktionieren nicht. Außerdem ist es wichtig, dass das, was zu sehen ist, eine gewisse Räumlichkeit entwickelt, wie eine hügelige Wiese mit Tieren, einem kleinen Haus und einem Gebüsch. Wobei die Tiere uninteressant sind, interessant sind für mich das Haus und das Gebüsch. Außerdem sollte es nicht zu viele Details geben. Je einfacher alles gezeichnet ist desto besser. Allerdings muss schon der kleinste gemeinsame Nenner der Dinge getroffen sein. Abstrakte Bilder funktionieren auch nicht. Das Gebüsch muss als Gebüsch, das Haus als Haus erkennbar sein. Wenn dann alle Faktoren stimmen – und sie stimmen bei vielen Bilderbüchern – stellt sich mir jedes Mal, wenn ich eines aufschlage, unwillkürlich die Frage: Was befindet sich in diesem Haus, was befindet sich hinter diesem Gebüsch? Die Antwort bleibt dabei ein Geheimnis. Denn wer könnte über die Wiese gehen, wer könnte die Tür des Hauses öffnen, wer könnte hinter das Gebüsch sehen?
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