Archiv des Autors: Fokke Joel

Letztes Jahr, am Anfang der Pandemie, zweifelte eine Freundin an der Existenz von Corona. Als Argument führte sie ein Youtube-Video an, in dem jemand das Blut „einer Ziege an die WHO schickt und die das dann positiv getestet hat“. Aber … Weiterlesen →

Der Himmel war strahlend blau, als um zwanzig nach neun der Zug in Przemysl einfuhr. Ich packte meine Sachen zusammen, stieg aus und ging den langen Bahnsteig in Richtung Unterführung. Für eine 60.000-Einwohner-Stadt ist der Bahnhof eigentlich zu groß. Aber … Weiterlesen →

Als ich morgens das Rollo in meinem Abteil hochzog und hinaussah, flog das Bahnhofsschild von Nowa Huta vorbei. Ich hatte den Namen dieses Krakauer Vororts bereits in meiner Kindheit gehört. Er klang vielversprechend futuristisch, wie eine Stadt aus einem Science-Fiction-Roman. … Weiterlesen →

Draußen dämmerte es. Ich schaltete die Leselampe über dem Kopfende meiner Liege ein und griff zu dem Buch, das ich für die Reise mitgenommen hatte: Isaak Babel, „Der Besuch der Kaiserin“. Babels Erzählungen, so hatte ich gedacht, wären eine gute … Weiterlesen →

Der Zug fuhr lautlos in den Bahnhof Berlin-Gesundbrunnen ein. Auch der Lautsprecher, der sonst die Züge ankündigte, blieb stumm. Auf dem blauen Bildschirm der Anzeigentafel stand „Wien“. Ich wollte aber nach Przemysl (ungefähr „Pschemüschel“ ausgesprochen). In der kleinen polnischen Stadt … Weiterlesen →